775 Jahre – 1249 bis 2024
2024 feiert Schloß Voigtsberg in Oelsnitz/Vogtl. sein 775-jähriges Bestehen. Erstmals am 7. Februar 1249 in einer Urkunde als Besitz von Eberhardus de Voitesberk erwähnt, dürften bereits Teile der Höhenburg schon um 1200 entstanden sein. In den folgenden Jahrhunderten erfährt die Anlage zahlreiche Um- und Erweiterungsbauten, wird Schauplatz regionaler, aber auch europäischer Geschichte und zeichnet ein ganz eigenes Bild des Zeitgeschehens. Ob Amtssitz der Vögte und später der Wettiner, Kriegsschauplatz im Dreißigjährigen Krieg mit Verwüstungen, hochfürstliches Bergamt, Strafanstalt, Räumlichkeit der Hitlerjugend oder des Reichsarbeitsdienstes, Flüchtlings- und Durchschleusungslager und Sitz der Sowjetischen Militäradministration, NVA-Kaserne und Jugendwerkhof oder die Nutzung als Kreisarchiv und Museum – stets ist Schloß Voigtsberg auch ein Teil der globalen Geschehnisse, spiegelt in An- und Umbauten den Zeitgeist wider und prägt seit mehr als einem Dreivierteljahrtausend die Geschichte und Geschichten der Stadt und Region.
Dabei besuchen jährlich fast 30.000 Gäste die Anlage, hier werden Hochzeiten gefeiert, Konzerte veranstaltet oder Festivitäten begangen. Grund genug also, 2024 nicht eine einzelne Facette der Burganlage zu beleuchten, sondern vielmehr eine breite Auswahl von Themen und Geschichten aufzuzeigen.
Den Auftakt bildet die Feierstunde zur Ersterwähnung am 7. Februar mit einem Vortrag über die Zeit der Vögte und die Gründung der Burg. Daran schließen sich im Laufe des Jahres Vortragsabende zu verschiedenen Themenschwerpunkten aus der Geschichte Schloß Voigtsbergs an.
Allein fünf Sonderausstellungen werden das Jubiläumsjahr begleiten:
Mit der jüngeren Geschichte des Schlosskomplexes ab 1990 befasst sich die Ausstellung im Historischen Kreisarchiv ab März 2024.
Einen beeindruckenden Einblick hinter gut verschlossene Türen bietet Ausstellung „Hinter Schloss und Riegel – Frauen-Strafanstalt Voigtsberg“ ebenfalls ab März im Erdgeschoss des Teppichmuseums, dem ehemaligen Mädchenhaus der Strafanstalt. Dabei findet die Ausstellung nicht nur statt, weil die 50 Jahre Strafanstalt das Gesicht der Anlage bis heute entscheidend prägen, sondern auch, weil 2024 die Errichtung der Strafanstalt Voigtsberg 150. Jahrestag hat und auch die Schließung im März 1924 sich zum 100sten Mal jährt.
Ab Ende April steht die beängstigende Zeit des Dreißigjährigen Krieges mit ihren Auswirkungen auf Schloß Voigtsberg und die Region im Mittelpunkt der Sonderausstellung „Heinrich von Holk – Der Höllenknecht“ in den historischen Räumen der Kernburg. Darunter auch die Schösserstube, deren barocke Deckenbemalung in die Zeit nach Zerstörung durch die kaiserlichen Truppen unter Holk datiert.
Hochherrschaftlich geht es zu in der Sonderschau „Kinder für die Macht – Die Habsburger in der frühen Zeit“, die Mai bis August im Fürstensaal zu sehen sein wird und für Kunstliebhaber historische Porträts von Mitgliedern des weitverzweigten Geschlechts der Habsburger bereithält. Im Zentrum steht dabei natürlich das Porträt der Katharina von Österreich, dass vor 475 Jahren angefertigt wurde und seit 2012 im Fürstensaal auf Schloß Voigtsberg hängt.
Mit der Ausstellung „Aus noblen Kinderzimmern“ mit Spielzeug, wie es in Fürstenhäusern und Prinzessinnenzimmern zu finden war, endet das Jahr.
Weitere Highlights:
Als weitere Highlights geben sich im Jubiläumsjahr musikalische Höhepunkte, große Festlichkeiten und kleinere Themenabende die Klinke in die Hand. Eine stets aktuelle Übersicht zu allen geplanten Veranstaltungen finden Sie hier.
Zu den absoluten Highlights gehören neben den schon traditionellen Großveranstaltungen, wie der Historischen Schloßweihnacht, dem Voigtsberger Bauernmarkt oder der Osterfeuerey, insbesondere das am ersten Juniwochenende stattfindende Historische Erlebnis „De Voitesperk“, dass die mittelalterliche bis frühneuzeitliche Geschichte des Schlosses in einem bunten Markttreiben mit historischem Handwerk, Gauklern und Barden, aber auch dem Annaberger Magier, dem Einzug Heinrich von Plauens und kriegerischer Belagerung wie zu Zeiten des Dreißigjährigen Krieges lebendig werden lässt.
Am Pfingstwochenende ist das Festkonzert am Samstag eine Veranstaltung für geladene Gäste, während der Open-Air-Festgottesdienst mit dem Landesbischof und der erste Voigtsberger Kanonendonner, beides am Sonntag allen Besucher*innen offen steht.
Im Jubiläumsjahr wartet auch die traditionelle Reihe der Burgsommerkonzerte mit besonderen Highlights auf: Sechs Konzerte von Juni bis August bringen in ihrer Vielfalt von „The Magic of Queen“ mit Orchesterbegleitung und Musicalsänger Markus Engelstädter am Mikrofon, Deutsch-Pop-Newcomer Florian Künstler mit Band, den Mannen von „Blind Guardian“, Stefanie Hertels „More Than Words“ unplugged und dem Gitarrenkünstler Vicente Patiz für jeden und jede eine musikalische Kostbarkeit auf die Bühne.
Und für alle, die von der großartigen Schloßanlage nicht genug bekommen können oder dabei helfen wollen, das Jubiläum in die Welt zu tragen, stehen im Museumsshop und online verschiedene kleine oder größere Souvenirs zur Verfügung.
Feiern Sie mit uns – wir freuen uns auf Sie!